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Laut der polizeilichen Kriminalstatistik 2006 ist die Zahl der jugendlichen Gewalttäter gestiegen. Im Bereich der einfachen Körperverletzungen haben sich die Straftaten um 2,7 Prozent erhöht, die Zahl der jungen Tatverdächtigen ist um 4,6 Prozent gestiegen.
Abziehdelikte, Prügeleien oder Mobbing gehören auf den meisten deutschen Schulhöfen mittlerweile schon zum Alltag. Die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen ist deutlich gestiegen. Darüber hinaus kamen im vergangenen Jahr mehr Hieb- und Stichwaffen zum Einsatz.
Eine Untersuchung des Robert-Koch-Institutes in Berlin hat ergeben, dass jedes fünfte Kind in Deutschland psychisch auffällig ist, was sich vor allem im Sozialverhalten äußert. Sie stehlen, betrügen, lügen, schlagen, beißen, treten und reagieren oft äußerst aggressiv. Jedes fünfte Kind der ernsthaft sozial Gestörten wird später sogar kriminell, berichtet die Süddeutsche.
Wie die Beratungsstelle der Polizei erklärt, haben Kinder und Jugendliche ein zwei- bis dreimal höheres Risiko, Opfer von Straßenraub und Körperverletzungen zu werden als Erwachsene. Dabei sind die Erscheinungsformen sehr vielfältig: Von verbaler Aggression, Bedrohung, Nötigung, Sachbeschädigung bis hin zu Raubdelikten und Erpressung. Ebenso vielfältig sind die Ursachen der verübten Gewalttaten: Gewalt in der Familie, Gruppenzwänge, unstrukturiertes Freizeitverhalten, Rollenunsicherheit, Erlebnishunger oder veränderte Werte.
Gewaltvideos zur Unterhaltung
Auch das so genannte „Funny Slapping“ wird immer populärer: Jugendliche filmen ihre Gewalttaten mit ihrem Videohandy und brüsten sich damit vor Freunden und Klassenkameraden. Nicht selten kommt es in den Videos auch zu sexuellen Übergriffen, denn zu den Opfern zählen vor allem Mädchen. Während es anfangs noch „normale“ Schlägereien waren, denken sich die Jugendlichen mittlerweile schon richtige Drehbücher aus. Gewalt dient zur Unterhaltung, die Videos gelten als eine Art Trophäe und sollen das Ansehen der Täter in der Clique steigern. Durch das Versenden der Filme an Freunde und Bekannte wird das Handy zur Waffe, die den vermeintlichen „Gegner“ denunzieren soll.
„Eine wirksame Bekämpfung der Gewaltkriminalität bei Jugendlichen gehört zu den wichtigsten Herausforderungen unseres demokratischen Staates“, erklärt die Polizei in einem Artikel zum Thema „Gewalt an Schulen“.
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