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Angst vor düsteren Parkhäusern, vor fremden nächtlichen Schritten auf dem Gehsteig oder vor der Fahrt in der letzten U-Bahn? Junge Frauen kennen diese Ängste. Doch nicht nur sie allein. Auch Männern wird es mulmig, wenn ihnen nachts eine Horde „undefinierbarer Gestalten“ entgegenkommt oder sie ausgerechnet durch die eine berüchtigte Straße der Stadt müssen. Angst vor Gewalt ist Frauen- und Männersache. Frauen und Mädchen kennen sie gleich im Doppelpack, denn die Angst vor sexueller Gewalt kommt noch hinzu.
Antwort auf das gesellschaftliche Phänomen ist ein schier undurchdringlicher Dschungel von Selbstverteidigungskursen, die rasche Hilfe und schnelles Selbstbewusstsein versprechen. Viele von ihnen wissen nicht wirklich, was sie tun und lehren Techniken ohne Substanz.
WingTsun dagegen fängt da an, wo andere noch nicht einmal die Angst vermuten: in der Analyse und Wahrnehmung alltäglicher Beschränkungen. Einschränkungen aus Angst oder (un-)bewusster Konfliktscheu gehören zum Alltag. Sie reichen vom stummen Platzwechsel im Bus, nachdem jemand ungefragt auf Tuchfühlung gegangen ist, über den ungewollten Abend zu Hause, weil das Taxi zu teuer, die U-Bahnfahrt aber zu riskant scheint.
WingTsun – oder kurz WT – überzeugt vor allem aus einem Grund: Es gibt keine effektivere Technik. WingTsun ist nicht „versportlicht“ und verfügt daher über keinen festen Regelkanon. Was zählt, ist körperliches Reaktionsvermögen in jeder Situation, denn kein Angreifer hält sich an Regeln.
Wer WingTsun lernt, entwickelt einen hohen Grad an Präzision, gepaart mit verblüffender Geschwindigkeit, deren Basis fließende, weiche Bewegungen sind. Im Training mit Partnern – es gibt sowohl gemischte Schulen als auch zunehmend reine Frauenkurse – wird die Fähigkeit entwickelt, am gesamten Körper den nie genutzten Tastsinn zu reaktivieren. Durch den Aufbau dieser taktilen Reflexe ist beispielsweise ein Arm nicht nur Werkzeug, sondern auch Informationsempfänger. Das Werkzeug denkt, entscheidet und muß nicht mehr bewußt geführt werden.
André Karkalis, Sprecher der Europäischen WT Organisation (EWTO), vergleicht die Technik mit einem Schachspiel für Körper und Geist: „WT nimmt die Kraft des Angreifers unmittelbar auf, lenkt sie in eigene Kraft um, verstärkt sie und richtet sie gezielt gegen den Angreifer. So hat ein WingTsun´ler in gewisser Weise Ähnlichkeit mit einem Schachspieler. Auch er ist eins mit seinen Figuren und kennt instinktiv seinen nächsten Zug, weil er das Handeln seines Gegenübers schon vorher durchdacht hat.“ Schüler lernen, sich zu behaupten und – im Fall des Falles – auch zu wehren. Der Grundsatz lautet aber immer: WT-Schüler und -Lehrer vermeiden Gewalt.
Das A und O des WT-Systems ist die gekonnte Mischung aus geschärfter Wahrnehmungsfähigkeit und effektiver Technik. Beides zusammen stärkt das Selbstbewußtsein und rüstet auch für den Notfall. Denn im Training lernen die Schüler ihre Sinne neu kennen und entdecken ihren Körper mit all seinen Potentialen. Die frühe und sensible Wahrnehmung von Gefahren verhindert nun öfter, überhaupt in gefährliche Situationen zu schlittern. Gerät man trotzdem hinein, dann haben WingTsun´ler das Vertrauen in ihren Körper und eine hilfreiche Technik zur Hand.
Die Bewegungsabläufe von WT haben wohlklingende chinesische Namen. So bedeutet „Jam Sao“ etwa „sinkender Ellenbogen“ oder „Huen Sao“ die „drehende Hand“. „Bong Sao“ beispielsweise ist der „Schwingenarm“, mit dem der Aufprall eines Angriffs in aktive Gegenwehr umgewandelt wird.
Der Name WingTsun selbst leitet sich aus der Legende ab, nach der in China vor rund 250 Jahren in Kriegszeiten für ungeschützte Zivilisten eine wirkungsvolle Verteidigungstechnik entwickelt wurde. Eine Frau gehörte zu den Gründern, sie hieß „WingTsun“, was „schöner Frühling“ bedeutet.
WT kam vor rund 30 Jahren durch Keith R. Kernspecht nach Europa und somit auch nach Deutschland. Seitdem wurde WT kontinuierlich aufgebaut: Heute gibt es allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz rund 2.000 Schulen, in denen gut ausgebildete und regelmäßig geprüfte Lehrer WingTsun unterrichten. Für den hohen Aus- und Weiterbildungsstandard steht die Europäische WT Organisation (EWTO), die ihren Sitz in der Nähe von Heidelberg hat. Hier auf Schloß Langenzell sorgt Keith R. Kernspecht für die permanente Weiterentwicklung der traditionellen Selbst-verteidigungstechnik. Seit 1976 ist er Cheftrainer der europäischen Dachorganisation und seitdem in Sachen WingTsun auch immer wieder in Fernost unterwegs. Die EWTO pflegt einen ständigen Austausch mit ihrem WT-Großmeister Leung Ting in Hongkong.
Was für den Laien auf den ersten Blick einfach aussieht, ist das Ergebnis intensiven Trainings. Und so brauchen Anfänger vor allem eins, wenn sie mit WingTsun starten: Ausdauer. Denn echte Selbstverteidigungsfähigkeit läßt sich nicht in kurzen Wochenendkursen erlernen. Ansonsten ist WT offen und möglich für jedermann. Weder Muskelkraft noch Kondition sind die Voraussetzung, sondern die Bereitschaft, sich auf seinen Körper einzulassen, seine Stärken kennenzulernen und zu nutzen. Die Antwort auf den typischen Schüler muss unbeantwortet bleiben, es gibt ihn nicht. In den Kursen treffen sich Menschen jeden Alters, jeder Ausbildung und sportlichen Vorbildung.
Durch WT-Bewegungen, die degenerierte Bewegungsmuster aufbrechen, um die natürliche Körpermechanik wieder „zu reaktivieren“, geht das Training auf zivilisationsbedingte Krankheiten wie zum Beispiel Haltungsschäden oder verschleißende Gelenkbelastungen ein. Ausgeglichenheit, Entspannung und eine gute Körperbeherrschung sind die positiven Ergebnisse. Schüler sind nicht zuletzt von WingTsun begeistert, weil diese Kampfkunst viel mit persönlicher Weiterentwicklung zu tun hat. Die Fähigkeiten des einzelnen werden gefördert und ausgebaut. Das wichtigste bei all dem ist aber: WingTsun macht einfach Spaß.
Einfach das Formular ausfüllen und demnächst eine Runde mit uns trainieren!